AIS
In der
Berufsschiffahrt ist es seit Januar 2005 Pflicht, mit einem AIS-System
ausgerüstet zu sein. Den Schiffen und den Verkehrsleitzentralen ist
damit eine bessere, lückenlose Überwachung des Verkehrs möglich. Der
Schiffsverkehr wird öffentlich. Ein transparentes System, um in Zukunft
Schiffsunfälle und Kollisionen in küstennahen Seegebieten und engen
Revieren zu vermeiden.
Was verbirgt
sich nun hinter den drei Buchstaben AIS (Automatic Identification
System)?
Es ist ein automatisches Identifikationssystem, das den Empfang von
Schiffsdaten aller Verkehrsteilnehmer ermöglicht. Entwickelt wurde AIS
für die Berufsschifffahrt und wird für Schiffe ab 300 BRT weltweit zur
Pflichtausrüstung gehören.
Schiffe, die mit einem AIS-Sender ausgestattet sind, senden in
Intervallen AIS-Daten mit den aktuellen Navigationsinformationen des
Schiffes wie Schiffsposition, Kurs- und Geschwindigkeit, Wendekreis
sowie Name, Typ, Gefahrenklasse, Rufzeichen, Abmessungen usw. Anhand
dieser Informationen können andere Schiffe, die mit AIS-Empfängern
ausgerüstet sind, die jeweilige Verkehrssituation genauer beurteilen.
Die Verkehrsleitzentralen können bei Bedarf in die Verkehrssituation
lenkend eingreifen.
Gesendet wird das AIS-Signal auf einer UKW-Frequenz. Somit ist unter
durchschnittlichen Bedingungen mit 15 bis 20 sm Reichweite zu rechnen.
AIS-Signale werden als Datenprotokoll gesendet, das zunächst als Text
angezeigt wird. Mit entsprechender Navigationssoftware wie z.B. dem
professionellen Navigationsprogramm NaviCharT kann das
Datenprotokoll eingelesen und in der elektronischen Seekarte dargestellt
werden. Neben dem eigenen Schiff erscheinen dann auch die Bewegungen der
anderen Schiffe auf dem Bildschirm. Sie können das Zusatzmodul AIS
für die Light Version jederzeit unter "Preise / Bestellen" bestellen. Es kostet
119,-
Euro.
Das AIS-System wird durch landseitige, stationäre Empfänger und Sender
ergänzt. Sie leiten die Daten an Verkehrsleitzentralen und
Küstenstationen weiter. In Zukunft können über diese stationären
AIS-Sender Informationen wie Wetterdaten oder lokale
Strömungsverhältnisse gesendet werden.
Auch für Sportschiffe ist die Ausstattung mit AIS-Empfängern
interessant. Sie machen die Verkehrslage der Berufsschiffahrt
transparent und öffentlich sichtbar. Insbesondere Nachts oder unter
widrigen Bedingungen wie Nebel ist dies eine große Hilfe. Zukünftig wäre
an Sportboothäfen mit AIS-Sendern zu denken, die Informationen zu freien
Liegeplätzen, Wasserstand usw. senden. Umständliche Manöver in engen
Hafenbecken blieben dem Sportschiffer dann erspart.
Passende
Hardware finden Sie z.B. bei
Mörer Schiffselektronik und
TinyByte.
Wie schließe ich AIS-Geräte an?
AIS-Empfänger werden über eine externe Antenne und über den
NMEA-Anschluss an Ihrem Laptop oder PC über die serielle Schnittstelle
angeschlossen. Anschliessend müssen Sie den PC nur noch starten und
schon empfängt Ihr PC die Daten, die Sie mit NaviCharT anzeigen und
auswerten können.

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